Wie die Jahre zuvor richtete sich das Hauptaugenmerk der Ortsgruppe auf die Erhaltung, Verbesserung und einen möglichen Neubau der Naturfreundehäuser: im Jahr 1961 wurden an der Lettenbrunnenhütte weitere, merkliche Verbesserungen vorgenommen. Eine außerordentliche Hauptversammlung führte zu dem Beschluss, auch in Kohlerstal die notwendigen Reparaturen vorzunehmen. 1962 lagen die Pläne zum Umbau des Kohlerstaler Hauses vor. Dazu wurde ein „Alterstreffen“ organisiert, um den älteren Mitgliedern die Problematik bezüglich des Kohlerstaler Hauses aufzuzeigen. Man war bestrebt, für unpopuläre Entscheidungen Verständnis zu wecken.
Ein Höhepunkt in der Vereinsarbeit im Jahr 1964 war die im Mai stattfindende Landeskonferenz des TVDN Landesverbands Baden. Bei dieser Arbeitstagung wurden im Rahmen eines Forumgesprächs unter dem Motto „Naturfreunde – gestern, heute und morgen -“ sehr kritische Überlegungen angestellt, die die weitere Arbeit im Landesverband wesentlich beeinflussten.
Im Jahr 1967 wurde das 20jährige Jubiläum der Lettenbrunnenhütte gefeiert. Hierbei zeigte sich Forstrat Hepp sehr aufgeschlossen und würdigte die Tätigkeit des Vereins. Dies ermutigte die Ortsgruppe, die Verhältnisse in der Lettenbrunnenhütte weiter zu verbessern.
Im Jahr 1968 wurden die einzelnen Fachgruppen (Jugend und Kinder) finanziell unabhängiger: Es wurde beschlossen, dass sie von der Hauptkasse einen zusätzlichen Etat zur Verfügung gestellt bekamen. Im gleichen Jahr halfen die Naturfreunde durch ihren Arbeitseinsatz mit beim Aufbau des neuen Pforzheimer Wildparks.
Am Abend des 10. Juli 1968 riss nach einem besonders heftigen Gewitter ein Wirbelsturm („Tornado“) mit Windgeschwindigkeiten von weit über 100 km/h eine über 500 m breite Schneise quer durch Pforzheim und die nähere Umgebung. Nach drei Minuten war der Tornado vorbei und hinterließ eine Spur der Verwüstung, vieles sah aus wie nach einem Bombenangriff. In Pforzheim wurden 1.750 Häuser beschädigt, sechs Häuser wurden total zerstört.
Spontan erklärten sich Mitglieder der Ortsgruppe bereit, nach dem Feierabend und an den Wochenenden Hilfe zu leisten. Bei einer Nachmittagsveranstaltung zu Ehren der vielen Helfer aus der Bevölkerung würdigte der Pforzheimer Oberbürgermeister Dr. Willi Weigelt besonders diesen Einsatz der „Naturfreunde“.
1969 wurden die Naturfreunde“ kommunalpolitisch aktiv: Dem Landratsamt Pforzheim wurde die Verwendung des alten Gleisbehelfes der stillgelegten Ittersbacher Bahn als Radweg vorgeschlagen. Außerdem sprach sich die Pforzheimer Ortsgruppe gegen den Bau einer Autobahnsüdtrasse aus, da diese den schon ziemlich belasteten Hagenschießwald in zwei Teile zerschnitten hätte. Dieses Bauvorhaben hätte eine schwere Beeinträchtigung des für die Stadt Pforzheim wichtigen Naherholungsgebietes Kanzlerwald-Hagenschieß zur Folge gehabt. Die geplante Autobahntrasse wurde jedoch nie gebaut.
Bärbel Gerstenäcker über ihre Erinnerungen an die alte Lettenbrunnenhütte:
„Die Lettenbrunnenhütte war ein fester Bestandteil unserer Kindheit. Dort sind wir oft am Wochenende hingekommen. Als Kinder haben wir im Wald sowie an dem am Haus vorbeifließenden Lettenbach gespielt und Dämme gebaut.
Diese Hütte war für uns Kinder einfach ein Erlebnis: einfach in dem Trog da in der Kälte seine Zähne zu putzen und in den Waschraum runter zu gehen, um sich zu waschen (das hat man dann nicht so gründlich machen müssen) oder in der Nacht auf das “ Klohäusle “ gehen zu müssen, das keine Wasserspülung hatte. Das war einfach große Klasse. Toll war auch, wenn man als Kind nicht schlafen wollte und die Eltern sind dort unten (im Aufenthaltsraum) um den Ofen herum gesessen: Dann hat man die Klappe gelupft und hat dann was in den Wassertopf reingeschmissen. Das war einfach schön.“
Im September 1970 wurde die 40-Jahr-Feier für das Kohlerstaler NF-Haus begangen.